Beispielsituation
Um diesem Themengebiet noch näher zu kommen, stellen Sie sich bitte folgende Situation aus Sicht eines Betroffenen vor:
In Ihrer Kindheit haben Ihre Eltern Ihnen beigebracht, dass man nicht mit Feuer spielen darf, denn "Messer, Gabel, Schere, Licht - sind für kleine Kinder nicht". Nun hatten Sie jedoch den ganz natürlichen Wunsch, das Feuer kennen zu lernen und wollten Ihre eigenen Erfahrungen machen. Anfangs haben Sie noch auf Ihre Eltern gehört, aber später fingen Sie an, im Geheimen etwas zu zündeln. Aber Sie wussten, wenn Ihre Eltern Sie erwischen würden, gäbe das großen Ärger. Diese Situation erzeugt einen innerlichen Druck. Können Sie diesen Druck spüren bzw. sich an diesen erinnern?
In einer solchen Situation ist das Kind zwischen zwei Bedürfnissen hin und her gerissen. Auf der einen Seite stehen die Eltern mit der Aussage, dass man nicht mit Feuer spielen darf. Jedes Kind wünscht sich die Anerkennung und die Aufmerksamkeit der Eltern. Es wünscht sich, dass die Eltern stolz auf einen sind und man möchte sie daher nicht enttäuschen. Genau dies tut man jedoch, wenn man mit dem Feuer spielt.
Auf der anderen Seite steht der Wunsch, das Feuer erfahren zu wollen. Dieser Wunsch ist vor dem Hintergrund der Evolution nur allzu verständlich. Es kommt zu einem Bedürfnis, welches unbefriedigt ein Gefühl von Spannung und Druck erzeugt. Doch es kommt noch schlimmer. Schauen wir uns an, wie sich unsere Beispielsituation weiter entwickelt:
Sie sind inzwischen 14, 15 oder 16 Jahre. Ihre Kindheit liegt hinter Ihnen und auch die Pubertät ist beendet oder neigt sich dem Ende entgegen. Während dieser Zeit, in der Sie von einem Kind zu einem sexuell fähigen Erwachsenen heranreifen, machen Sie plötzlich eine Entdeckung. Sie beobachten, dass Sie z. B. vor dem heimischen Kamin, einem Lagerfeuer oder einer Kerze plötzlich beim Blick in die Flammen eine Erregung spüren.
Zunächst bringen Sie diese Beobachtung nicht mit dem Feuer in Verbindung, doch dann tritt dieses Phänomen immer häufiger auf. Sie haben überhaupt keine Ahnung, wie Sie nun damit umgehen sollen. Sie spüren den innerlichen Druck der Kindheit und nun kommt auch noch eine sexuelle Erregung durch das Feuer hinzu. Können Sie sich vorstellen, wie irritiert ein junger Mensch in so einer Situation ist bzw. sein kann?
Auf dieser Website sollen aber auch die Angehörigen berücksichtigt werden, daher kreieren wir eine weitere Beispielsituation. Diesmal aus Sicht eines Angehörigen:
Sie sind ein Freund, ein Partner, ein Elternteil oder eine sonstige Person, die Kontakt zu unserem Betroffenen hat. Die Entwicklung unserer Beispielperson verläuft für Sie in Bezug auf das Feuer bisher absolut unauffällig. Sie sind daher völlig ahnungslos. Eines Tages kommt dieser Mensch nun auf Sie zu, weil er Ihnen etwas anvertrauen möchte. In einem persönlichen Gespräch gesteht er Ihnen, dass er von Feuer sexuell erregt wird. Möglicherweise geht unsere Person sogar noch weiter und erzählt von diversen Phantasien, die ihm im Kopf herumspuken. Puh, was für ein Geständnis!
Wenn Ihnen jetzt erst einmal die Sprache wegbleibt und Sie nicht wissen, wie Sie darauf reagieren sollen, machen Sie sich klar, dass dies absolut in Ordnung ist. Eine solche sexuelle Ausprägung ist in unserer Gesellschaft weitestgehend unbekannt. Ein Betroffener kann und sollte nicht von Ihnen erwarten, dass Sie auf eine bestimmte Weise reagieren. Sagen Sie vielleicht zunächst einfach gar nichts und nehmen Sie sich Zeit, um diese Information zu verarbeiten. Möglicherweise taucht an dieser Stelle die Frage auf: Wie geht es jetzt weiter? Wie sollen Sie mit dieser Person nun umgehen?
Schauen Sie sich in Ruhe auf dieser Website um und informieren Sie sich über die Thematik. Je mehr beide Parteien wissen, desto verständnisvoller können beide miteinander umgehen. Dies setzt natürlich die beidseitige Bereitschaft dazu voraus!
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