Verbrennungen
 
Wie gezeigt wurde, gibt es Menschen, die durch Feuer sexuell erregt werden und die ihre Neigung durchaus in ihre Sexualität einbauen, um sie dort auszuleben. Dagegen ist zunächst einmal nichts zu sagen, solange sie niemanden damit gefährden. Nichts desto trotz bergen solche sexuellen Praktiken immer ein gewisses Risiko, denn schließlich handelt es sich immer noch um Feuer. Wer also so geprägt ist, muss zweifelsohne damit rechnen, dass er sich gelegentlich die sprichwörtlichen Finger verbrennt. Es kann daher also nicht schaden, wenn man sich mit dem Thema der Verbrennungen näher auseinander setzt.
 
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Feuer in das Liebesspiel einzubauen. Einige benutzen dazu Wachs, das sich auf den Körper träufelt. Andere mögen den Kontakt mit heißen Nadeln oder führen eine Flamme möglichst nahe zum Körper. Wieder andere wollten das Feuer berühren, um sich zu stimulieren. Darüber hinaus finden sich bei der Recherche im Internet auch Personen, die es noch eine Spur extremer mögen, in dem sie Teile der Kleidung anzünden, während sie diese noch tragen. Je nachdem worauf die Wahl des Pyrosexuellen fällt, ist die Gefahr einer Verbrennung kleiner oder eben auch größer. Was passiert jedoch bei einer Hautverbrennung?
 
Verbrennungen 1. Grades:
 
Als erste Reaktion verbrennen die Tasthärchen auf der Haut. Da in diesen keine Schmerzrezeptoren vorhanden sind, tut dies nicht weh. Sie bestehen jedoch aus Proteinen bzw. aus Aminosäuren, die wiederum Stickstoff enthalten. Bei der Zersetzung dieser Eiweiße entstehen Stickstoffverbindungen, die nach verbranntem Horn und sehr ekelig riechen. Auch die Thermorezeptoren und die Nozisensoren, die für das Schmerzempfinden zuständig sind, reagieren sehr schnell.
 
Die Sinnesreize werden sofort zum Gehirn an das zentrale Nervensystem (ZNS) gesendet und dort verarbeitet. Von hier aus erfolgt automatisch eine entsprechende Reaktion. Der Körper reagiert mit einer Gefäßweitstellung, um diese übermäßige Wärme durch einen erhöhten Blutstrom wieder abzugeben. Es kommt  zunächst zu einem kontinuierlichen Wasserverlust innerhalb der betroffenen Zellen. Die Zellen werden geschädigt und die Durchblutung erhöht. Bedingt durch diesen erhöhten Blutfluss rötet sich die Haut und erreicht den ersten Verbrennungsgrad. Je nach Dauer und Temperatur der Hitzeeinwirkung auf die Haut kommt es zudem zu einer Gerinnung der Eiweißanteile.
 
Eine Verbrennung diesen Grades ist mit einem Sonnenbrand vergleichbar und heilt ohne Folgeschäden nach wenigen Tage vollständig ab. Als sofortige Maßnahme beim Eintreten einer derartigen Verbrennung wird allgemein das Kühlen mit Wasser empfohlen. Allerdings sollte das Wasser eine Temperatur von 15°C – 20°C aufweisen und kein Eiswasser sein, weil es sonst zu einer zusätzlichen Gewebsschädigung kommt.
 
Verbrennungen 2. Grades:
 
Ist die Hitzeeinwirkung groß genug und bleibt sie oder der Kontakt mit dem Feuer bestehen, beginnt sich die Haut gelblich zu verfärben und wirft die ersten Blasen. Diese sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, die einen idealen Nährboden für Bakterien darstellt. Betroffen ist zunächst nur die Oberhaut (Epidermis), wobei nach und nach auf die Leder- und Unterhaut (Dermis & Subkutis) betroffen werden. In der Folge stirbt das obere Gewebe, welches inzwischen stark geschädigt ist, ab. Die Reizstärke ist deutlich angestiegen, was durch die empfundenen Schmerzen wahrgenommen werden kann. Der zweite Verbrennungsgrad ist erreicht.
 
Die Gewebsschädigung ist deutlich tiefer und betrifft neben der Oberhaut auch die oberste Leberhaut. Da die Haarwurzeln, Rezeptoren und Drüsen intakt bleiben, kommt es zu starken Schmerzen. Eine Verbrennung 2. Grades hinterlässt zwar keine Narben, kann jedoch zu einer Störung der Hautpigmente in den betroffenen Bereichen führen. Der Heilungsprozess dauert nun nicht mehr nur ein paar Tage, sondern zwei bis drei Wochen.
 
Verbrennungen 3. und 4. Grades:
 
Oberhalb des zweiten Verbrennungsgrades findet sich ein dritter und ein vierter Verbrennungsgrad, die jedoch beide so massiv sind, dass sie an dieser Stelle nur angerissen werden soll. Bei einer Verbrennung 3. Grades ist die Haut tiefgreifend geschädigt. Bei der Heilung des Gewebes kommt es zur Narbenbildung und sofern diese über Gelenke verläuft, kann es ebenfalls zu Bewegungseinschränkungen kommen. Der vierte Verbrennungsgrad ist noch schwerwiegender. Auch Muskeln und Knochen können betroffen sein und eine spontane Heilung tritt nicht mehr ein.
 
Ab wann wird eine Verbrennung gefährlich?
 
Verbrennungen des 1. Grades sind in der Regel ungefährlich, auch wenn sie schmerzen. Bei Verbrennungen des zweiten und dritten Grades kommt es immer auch darauf an, wie viel Prozent der Körperoberfläche betroffen sind. Ab ca. 10 % bei einem Erwachsenen und 5 % bei Kindern, sollten die Geschädigten unbedingt in eine Spezialklinik gebracht werden, weil es zu einem hypovolämischen Schock kommen kann. Bei dieser Art des Schocks kommt es zu einer Verminderung des Blutvolumens, wodurch wiederum die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt wird. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und setzt sich unbehandelt weiter fort. Beurteilt wird die Ausdehnung von Verbrennungen nach der Neuner-Regel:
 
  • 9 Prozent für jeweils Arm, Oberschenkel, Unterschenkel und Kopf
  • 18 Prozent für die vordere Rumpfseite
  • 18 Prozent für die hintere Rumpfseite
  • 1 Prozent für den Genitalbereich
 
Sind 80 % oder mehr der Hautoberfläche von einer Verbrennung betroffen, tritt in der Regel der Tod ein, trotz intensiver Behandlung.
 
 

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