Sexualität
Sexualität ist etwas ganz Natürliches und gleichzeitig ein Thema, welches gerne tabuisiert wird. Seit es Menschen auf diesem Planeten gibt, haben sich diese fortgepflanzt und das ist auch gut so, denn sonst gäbe es uns heute gar nicht. Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen und die Frage "Was haben Feuer und Sexualität miteinander zu tun?" klären, soll zunächst allgemein auf Sexualität und bestimmte Begriffe eingegangen werden.
Sexualität
Biologisch betrachtet dient die Sexualität der Fusion bzw. Vereinigung der männlichen und weiblichen Gameten (Geschlechtszellen, Keimzellen) mit dem Ziel der Fortpflanzung bzw. der Arterhaltung (vgl. Wikipedia). Psychologisch gesehen, ist damit das Verhalten gemeint, dass zur Befruchtung führen kann. Während man bei niederen Tieren von instinktivem Verhalten spricht, wird jenes beim Säugetier (zu ihnen gehört auch der Mensch) mit zunehmender Erfahrung differenzierter.
Trotz der Schwierigkeiten, die der Erforschung der intimen und lange Zeit weitgehend tabuisierten Bereiche der menschlichen Sexualverhaltens entgegenstehen, ging man allmählich zu vagen klinischen Verallgemeinerungen über zu großaufgelegten Erhebungen, die sachliche Information lieferten. Die Daten des Kinsey-Reports, die hauptsächlich sexuelle Tatbestände wie Geschlechtsverkehr, Onanie, nächtliche Pollutionen [unwillkürlicher Samenerguss] und Perversionen stat. [statistisch] belegen, zeigen eine markante Diskrepanz zwischen sozialen Erwartungen und tatsächlichen Verhalten (Broadhurst, 1997, S. 2047-2048).
Es wird bereits deutlich, dass das menschliche Sexualverhalten nicht leicht zu verstehen ist. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass dem Ziel der Arterhaltung heutzutage jedoch längst nicht mehr jede sexuelle Ausprägung gerecht wird. Die soziale Erwartung geht nach wie vor von der klassischen und biologischen Variante aus, während es tatsächlich zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Möglichkeiten der Auslebung der eigenen Sexualität kommt.
Ein Beispiel dafür ist auch die Homosexualität, die vor gar nicht allzu langer Zeit in der öffentlichen Meinung zu den bedeutensten Störungen des Sexualverhaltens gezählt wurde. Inzwischen hat sich gesellschaftlich jedoch einiges verändert, sodass diese Vorliebe weitgehend etabliert und akzeptiert ist.
Fetischismus
Der Fetischismus kann ethnologisch (kultur- und sozialwissenschaftlich) als Bezeichnung für den kultischen Gebrauch bestimmter Objekte beschrieben werden, denen aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Beschaffenheit eine magische Kraft zugeschrieben wird. Der Begriff hält jedoch auch Einzug in die klinische Psychologie. Im Lexikon der Psychologie heißt es dazu:
Bezeichnung für eine Perversion: der sexuellen Erregung und Befriedigung dienen Körperteile außerhalb der Genitalregion (Brust, Haare) oder Gegenstände, besonders Kleidungsstücke (Lindner, 1997, S. 604).
Der Begriff wird im Zuge der weiteren Betrachtung erneut auftauchen, da es Personen gibt, die ihre sexuelle Hinwendung zum Feuer als Feuerfetisch bezeichnen.
Perversion
Darunter ist vor allem ein zwanghaftes sexuelles Verhalten, welches von der Gesellschaft missbilligt wird, zu verstehen. Laut dem Lexikon der Psychologie gelten als pervers: Bestialität, Exhibitionismus, Fetischismus, Homosexualität, Sadismus, Masochismus, Sodomie und ebenfalls die Onanie. Dort heißt es weiter, dass mit steigendem Wissen um die Vielfältigkeit menschlichen Sexualverhaltens der Begriff seinen negativen Bedeutungsgehalt verliert (vgl. Broadhurst, 1997, S. 1587-1588).
Bei der Betrachtung der als pervers geltenden Begriffe wird es sicherlich unterschiedliche Auffassungen geben. Während viele die Sodomie (Sex mit Tieren), die Bestialität oder auch den Exhibitionismus sicherlich klar als Perversion bezeichnen würden, dürfte sich für Sadismus und Masochismus, je nach Ausprägung der Neigung, bereits ein leicht anderes Bild ergeben. Onanie und Homosexualität sind darüber hinaus so weit verbreitet, dass man sich vielleicht sogar fragen mag, aus welchem Grund diese Begriffe überhaupt noch als pervers gesehen werden.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass bestimmte Verhaltensweisen von Kindern als normal betrachtet werden, während selbige beim Erwachsenen in den Bereich der Perversion gehören würden. Dazu heißt es im Lexikon der Psychologie:
Die psychoanalytische Theorie postuliert [eine Annahme aufstellen], daß jedes Kind P.en [Perversionen] zeigt oder als "polymorph pervers" [Polymorphismus = Auftreten einer oder mehrerer Genvarianten] bezeichnet wird. Da der Sexualtrieb des Kindes kein angemessenes Betätigungsfeld findet, zeigt er sich in verschiedenen Verhaltensweisen, die beim Erwachsenen P.en genannt würden. Dieses kindliche Verhalten wird aber nur dann zu einer P. im Erwachsenenalter, wenn die Persönlichkeit und die Sexualität auf einem frühen Entwicklungsstadium stehenbleiben. In dieser Fixierung sieht die Psychoanalyse die Ursache von P.en und Neurosen (Broadhurst, 1997, S. 1587-1588).
Auch Kinder haben also einen Sexualtrieb, den sie verständlicherweise völlig anders ausleben, als Erwachsene. Nichts desto trotz sollte er Berücksichtigung in der Erziehung finden, damit sich die kindliche Sexualität nicht abnormal entwickelt bzw. die Persönlichkeit in einem bestimmten Stadium stehen bleibt.
Abschließend kann nach Broadhurst gesagt werden, dass sich Perversionen auch hinter einer normalen Sexualentwicklung verbergen können, jedoch immer ein Störfaktor der normalen Sexualenergie sind.
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